Aktuelles

Neuerscheinungen

Ohne Kalkstein keine Industrialisierung? Neben Kohle und Erzen war Kalkstein der wichtigste Rohstoff der Eisen- und Stahlindustrie im 19. Jahrhundert. Sebastian Haumanns Stoffgeschichte zeigt, wie die materiellen Eigenschaften des Gesteins in die Praktiken der Verhüttung und Stahlherstellung eingebunden waren, ohne diese Praktiken zu determinieren. Sie zeigt aber auch, wie Kalkstein zu einem „kritischen“ Rohstoff wurde, der kaum zu ersetzen war und die Eisen- und Stahlindustrie vor große Herausforderungen stellte – nicht nur, weil er nicht beliebig verfügbar war, sondern auch, weil die Arbeit in den Steinbrüchen zu vielfältigen sozialen Konflikten führte.

Stefanie Gängers „A Singular Remedy“ befasst sich am Beispiel der südamerikanischen Chinarinde mit der Verbreitung medizinischer Kenntnisse, Praktiken und Materie in der Atlantischen Welt um 1800. 

Nur wenigen Menschen ist klar, in welchem Ausmaß unser Reden und Handeln über Umweltfragen von der Vergangenheit geprägt ist. Die Krise der Gegenwart – Klimawandel, Umweltverschmutzung, Artensterben – versteht man aber erst dann wirklich, wenn man sie als Ergebnis einer langen, wechselvollen Geschichte begreift. Frank Uekötter verfolgt in dieser Umweltgeschichte der Moderne, wie sich ökologische Verwerfungen und Konflikte im Laufe der Jahrhunderte entwickelten. Er zeigt zudem die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren hinter den weltweiten Weichenstellungen auf, die von den reichen Gesellschaften des Westens geprägt wurden.

Workshop

Natural Resources in Early Modern Economies of Knowledge (2./3. März 2021)

eine Kooperation von Helge Wendt (SFB980 „Episteme in Bewegung“ / MPI für Wissenschaftsgeschichte) und Pietro Omodeo (Ca Foscari, Venice,  FARE EarlyGeoPraxis (Grant of the Italian Ministry of University and Research, cod. R184WNSTWH) 

Neuerscheinung

Wie wurde Steinkohle im 19. Jahrhundert wahrgenommen? Was wussten Zeitgenossen über diesen Stoff? Welche Bedeutung hatten regionale Unterschiede und die regionalspezifische Materialität der Kohle? Diese Fragen verknüpft Nora Thorade in Ihrer jüngst im Ferdinand Schöningh Verlag erschienen Dissertation mit der Geschichte des Bergbaus in Niederschlesien, Westsachsen und Aachen. Damit schreibt sie eine Stoffgeschichte der Steinkohle, die einen neuen Blick hinter die Geschichte der Industrialisierung bietet.

https://www.schoeningh.de/view/title/53594

Erstes Arbeitstreffen

Das 1. Arbeitstreffen fand vom 18.-20.9.2019 in Darmstadt statt und diente dazu Narrative und Erkenntnisinteressen der Stoffgeschichte zu diskutieren.